Commit Berlin e.V. veranstaltet im WS09/10
ab 21.10.2009
jeden zweiten Mittwoch
um 18.30 Uhr im HU-Hauptgebäude (Unter den Linden 6), Raum 3038/3035
Im Rahmen der Kampagne verschiedener Berliner politischer Gruppen zur 125ten Jährung der Berliner Afrika-Konferenz von November 2009 bis Februar 2010 veranstaltet der Studierendenverein Commit Berlin e.V. eine Reihe, in der koloniale Kontinuitäten im Alltag und in Wissenschaftsbetrieben thematisiert werden sollen. Die Veranstaltungen sind Teil der politischen Bildungsarbeit von Commit Berlin und sollen zur Sensibilisierung der deutschen Öffentlichkeit beitragen.
Ausgangspunkt ist die Universität als ein Ort, der den Alltag von Studierenden und Lehrenden wesentlich prägt und an dem vorgeblich universelles Wissen und ‚Wahrheiten’ produziert werden, sich gesellschaftliche Ein- und Ausschlüsse spiegeln, Zugänge zu Realität und Wissen verhandelt werden.
Wir wollen kritisch hinterfragen, was in der Berliner Wissenschaftsbetrieben passiert. Wer kann dort sprechen und worüber? Wessen Stimme wird gehört? Wessen Wissen wird als Wissen anerkannt? Welche Funktion haben diese Ein- und Ausschlüsse für die Selbstkonstruktion der dominanten weißen Wissenschaften?
In Deutschland gibt es kaum Studiengänge, die sich explizit mit Post-Kolonialität befassen, zu viele (weiße) Menschen wissen und lernen nichts über die Berliner Afrika-Konferenz und deren bis heute währende Folgen. Die Auseinandersetzung mit deutscher Kolonialgeschichte und bis heute sicht- und spürbaren kolonialen Denk- und Verhaltensmustern und Strukturen ist noch nicht in der selbsternannten Mitte der Gesellschaft angekommen. Kolonialrevisionismus und Alltagsrassismus gehen Hand in Hand und legitimieren im Deutschland des 21. Jahrhunderts einen kolonialen Raum.
Die Veranstaltungsreihe soll zur Anerkennung eines post-kolonialen Diskurses in Deutschland beitragen und zu einer kritischen Reflexion (vor allem von Studierenden) über gewaltvolle Strukturen in ihrem eigenen Umfeld anregen. Ebenso versuchen wir, eine breitere Öffentlichkeit für alltägliche Rassismen zu sensibilisieren. Wir wollen eine Einführung in diverse Themenbereiche wie Alltagsrassismus, diskriminierende Strukturen in den Wissenschaften oder Deutsch als rassistische Sprache bieten, Denkanstöße geben und zur weiteren Diskussion und Reflexion der behandelten Themen anregen.
Für diese Verhandlungen haben wir die Universität gewählt, denn es ist an der Zeit, dass sich weitere Diskurse und Perspektiven an diesem Ort Platz verschaffen und so zu einer weiterreichenden Transformation beitragen.
ab 21.10.2009 jeden zweiten Mittwoch um 18.30 Uhr im HU-Hauptgebäude (Unter den Linden 6), Raum 3038/3035
21.10. Natasha A. Kelly
Afroism. Zur Situation einer ethnischen Minderheit in Deutschland
4.11. Katharina Oguntoye
Geschichte(n) Schwarzer Menschen in Deutschland
18.11. Dr. Grada Kilomba
Who can speak? University and the decolonization of knowledge
2.12. Dr. Susan Arndt
Rassismus in der deutschen Sprache
16.12. Yonas Endrias
Rassismus in der Wissenschaft - wissenschaftlicher Rassismus
13.1. Aretha Schwarzbach-Apithy
Weiße kolonial-rassistische Lebensart - innere Kolonisierung
27.1. Prof. Dr. Maureen Maisha Eggers
Dekolonisierung als methodisches und methodologisches Projekt der Wissenschaftskritik
10.2. Podium: Interventionen
Strategien zur De-Kolonisierung der Universität und Wissenschaften
Du möchtest mehr Infos und rechtzeitig zu jeder Veranstaltung informiert werden?
Dann schreib an: veranstaltungen.berlin@com-mit.org
Oder geh auf: www.commit-berlin.de
Die Reihe wird gefördert durch: EED (Evangelischer Entwicklungsdienst) und Netzwerk Selbsthilfe e.V (www.netzwerk-selbsthilfe.de)
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